Das bestehende, über Jahre gewachsene Softwaresystem war komplex und verteilte sich über mehrere Komponenten. Im Laufe der Zeit hatte sich das Wissen über fachliche Zusammenhänge und Architekturentscheidungen zunehmend verflüchtigt, da viele der ursprünglichen Softwarentwicklerinnen und -entwickler sowie -architektinnen und -architekten nicht mehr im Unternehmen tätig waren. Die Dokumentation war stellenweise lückenhaft, die Testabdeckung ausbaufähig und die Weiterentwicklung erforderte zunehmend ein hohes Maß an Sorgfalt und Kontextverständnis.

Wir haben das System Stück für Stück entschlüsselt, mit gezielter Softwarearchäologie und Methoden aus dem aim42-Framework. Dabei haben wir nicht nur die Architektur nachvollziehbar dokumentiert, sondern auch ein Qualitätsmanagement etabliert und eine CI/CD-Pipeline aufgebaut, die stabile und automatisierte Entwicklungsprozesse ermöglicht. Die Testsuite wurde massiv erweitert, sodass neue Features jetzt sicherer und schneller integriert werden können. Parallel dazu haben wir das neu gewonnene Wissen im Team verankert, durch Workshops, Pairing und gezielte Wissensvermittlung.

Am Ende unserer Begleitung war klar: Die Weiterentwicklung ist nicht nur sicherer und effizienter geworden, sondern auch nachhaltiger. Technische Altlasten wurden abgebaut, und das Team hat wieder den nötigen Freiraum, um sich auf neue Herausforderungen zu konzentrieren.